Das Fischerviertel im Jugendstil – Cabanyal und seine geheimen Ecken

Cabanyal-Canyamelar erlangte 1837 die volle Autonomie und war eine eingeständige Gemeinde. Die Stadt war damals unter dem Namen „Poble Nou de la Mar“ (zu dt. „Neues Dorf des Meeres“) bekannt, welches die Bezirke Canyamelar, Cabanyal und Cap de França einschließt.

Seit dem 13. Jahrhundert war dieser Ort ein aufstrebendes Fischerdorf und boomte dank seiner Fischerei. Aufgrund der damaligen fragilen Bebauung der Häuser, wurde das Dorf jedoch Opfer von mehreren Bränden und Fluten, woraufhin der Ort andauernd umgebaut werden mussten. 

Heute glänzt der Stadtteil in seinem ganz eigenen Rampenlicht zwischen spektakulären Gebäuden im Jugendstil, geschmückt mit bunten Kacheln und geschwungen Ornamenten, dem Mercado de Cabanyal und einem breiten Angebot an kultureller und kulinarischer Vielfalt.

Heute kann man sich Valencia ohne Cabanyal-Canyamelar nicht mehr vorstellen. Geprägt von der maritimen Lebensweise, der Tradition und der Gelassenheit wird der Stadtteil von einem besonderen Charme umringt. 

Pottery und Keramik für den kreativen Daumen

Mein absolutes Highlight in Cabanyal sind immer wieder die Häuser im Jugendstil mit den bunten Fassaden. Vor allem findest du diese in den kleinen Gassen in der Calle Reina, Barraca, José Benlliure, Escalante usw. Meine Kamera darf sich jedes Mal um einige hundert neue Fotos freuen, denn die Fassaden inspirieren mich jedes Mal aufs Neue. 

Für die kreativen Leute, empfehle ich wärmstens die Keramikkurse mit Takashi Matsuo. Takashi ist ein japanischer Pottery Künstler, der im kleinen Kreise sein Atelier für Keramikbegeisterte anbietet und hilft jedem seine Idee in Wirklichkeit umzusetzen. Von der Drehscheibe bis hin zum traditionellen Töpfern, erklärt er dir alles Schritt für Schritt.

Preis: 15€ für 2 Stunden inkl. Material und Brennen der Kunstwerke.

Traditionell – aber in verschiedenen Geschmäckern

Sicherlich habt ihr in vielen anderen Blogs schon viele Restaurant Empfehlungen gesehen. Doch ich möchte mich wirklich nur auf zwei Lokale beschränken,  die mich bisher nie im Stich gelassen haben. Für den kleinen Hunger zwischendurch geht es immer wieder zur Bodega la Peseta (Calle Cristo del Grao 16) mit seinen leckeren Tapas und großzügigen Portionen. Vor allem für die Tortilla de patata und andere Köstlichkeiten komme ich immer wieder gerne zurück. 

Zum anderen, empfehle ich die Bodega Anyora (Calle de Don Vicente Gallart 15), die Bodega nach der man sich sehnt (añorar algo/a alguien = sich nach jmdm./etw. sehnen). 

„De vins i menjars de sempre“ 

Bodega Anyora

„De vins i menjars de sempre“ wörtlich übersetzt bedeutet es „Weine und Speisen wie immer“. Traditionelle Gerichte, Weine und einfach gute Hausmannskost – das findet ihr bei Anyora. Ihr findet sicherlich reichlich leckere Sachen – aber was ich euch auf jeden Fall empfehlen möchte ist: „Morro, Anguilla ahumada y frutos secos“. Schweineschnauze mit geräuchertem Aal und getrockneten Früchten. 

Wahrscheinlich reagiert ihr alle wie ich mit einer hochgezogenen Augenbraue. Aber es ist wirklich sehr sehr lecker. Falls ihr mal was Neues ausprobieren wollt!

„Morro, Anguilla ahumada y frutos secos“ in Bodega Anyora

Guten Appetit!

Quellen:

Jorge Hervás Más (2021.08.27)
El barrio del Cabanyal-Canyameral de Valencia: historia y futuro 
https://jorgehervasmas.blogs.upv.es/files/2017/04/05-CyTET_191.pdf

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